Mittwoch, 15. Juli 2009

Bootsmann am Strand

Gestern Abend leisteten wir uns, nicht ganz freiwillig, ein exklusives Nachtessen in der Vogelkoje von Kampen. Nicht ganz freiwillig deshalb, weil wir uns in der Adresse irrten. Wir suchten was ganz anderes und sassen plötzlich in diesem Edelrestaurant. Wir konzentrierten uns darauf, den Schaden in Grenzen zu halten und kamen mit einem blauen Auge (im Gegenwert von zwei Gosch-Abenden) davon. Wie wir vom Nachbartisch erlauschen konnten, wären vor drei Jahren zu dieser Jahreszeit noch alle Tische durch die Prominenz von Kampen in Beschlag genommen worden. Heute hat sich, wohl nicht zu letzt wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise, das Blatt gewendet. Im noblen, wirklich wunderbar hergerichteten Esstempel waren nur wenige Tische besetzt. Fazit: Tolles Ambiente, aber Gosch ist im Essen ebenbürtig – jedenfalls für unseren Mittelstandsgeschmack!

Würde ich meinen Hund auch so nennen? Bootsmann? Ist ja schon irgendwie originell. Aber glücklicherweise besitzen wir eine Hündin und da stellt sich diese Frage ja nicht. Bootsfrau ist ja nicht wirklich eine Alternative. Nun denn. Bootsmann, ein Labrador, folgt dem Herrchen aufs Wort, zumindest auf jedes zehnte – wenn’s denn sein muss. Natürlich ist’s ein Rüde (auf Sylt gibt es nur Rüden). Ein kräftiger. Und hat nur eins im Sinn. Aber das wollen ja alle Männer ähm Rüden. Unser Hundchen ist nicht interessiert. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist sie ja liiert mit Olex (auch ein Labrador), zum andern geht’s unserer Hundedame heute nicht gut. Zu viel Salzwasser sorgte für heftigste Verdauungsprobleme, vorne wie hinten. Ruhe ist deshalb angesagt, Wasser trinken, Kohle-Gudelis und Diät für einen Tag. Apropos Kohle-Gudelis: Unser Doggy scheint nicht der einzige Konsument dieser schwarzen Stopfhilfen zu sein, wenn ich mir die Wegesränder so ansehe…

Auch heute stand also Strandleben auf dem Programm. Wieder am Samoa Beach. Da gefällt es uns. Und heute konnten wir auch die Vorzüge des Strandkorbs voll auskosten. Zuerst als Windschutz, dann als Schattenspender und kurz vor Mittag noch als Regenunterstand. Im Verlauf des Nachmittags verschwanden die Wolken und Sonne pur verwöhnte uns.

Herr Ernst war also in der Kirche erfolgreich. Wir danken es ihm. Und morgen soll es sogar wolkenlos sein, bevor wieder fünf Tage Dauerregen prognostiziert sind. Herr Ernst senior ist sowieso ein Original. Ein Seebär (dreissig Jahre zur See gefahren) dem noch immer der Schalk im Nacken sitzt. Wir begegnen ihm regelmässig und immer ist er für ein Spässchen aufgelegt. Und seine Witze sind nicht von schlechten Eltern.

So. Die Jungs sind schon wieder im Pool und für mich steht nun Sauna an. Und nachher geht’s zu Gosch. Langweilig denkt ihr? Ne, auf keinen Fall. Schliesslich gibt’s solche Fischqualität nur hier oben.

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