Sonntag, 19. Juli 2009

Auf Wiedersehen Sylt

Gestern hiess es Abschied nehmen. Das zurückgekehrte nasse Wetter vereinfachte die Abreise ein wenig. Aber eben nur ein wenig...

Neben uns packten tausende Reisende ihre sieben Sachen zusammen. Die einen gingen, die anderen kamen: Ferienbeginn für Hamburg. Entsprechend voll waren die Strassen. Der Verkehrsfunk meldete zahlreiche Staus. Auch uns hat's getroffen. 13km kurz vor dem Elbtunnel in Hamburg.

Dennoch verblieb uns noch genügend Zeit, die restlichen Euros im Bahnhof Altona unters Volk zu bringen. Für die Hafenrundfahrt hat es leider zeitlich nicht mehr gereicht.

Nach so viel Fisch war wieder mal ne Pizza fällig. Geschmeckt hat's und Gino der nette Kellner bleibt auch in guter Erinnerung. Gestärkt und ausgerüstet mit einem Schlummertrunk gehts ab zum Auto bzw. zum Zug. Der Verlad lief zügig und pünktlich um 21:40h verliessen wir die Hansastadt in Richtung Lörrach.

Diesmal verursachte kein Haarspray einen Feueralarm und mit bloss 10 minütiger Verspätung hatten wir unseren Zielort um 07:00h erreicht. Um 08:00h fuhren wir schliesslich los und kamen um 09:00h wieder in Münsingen an.

Zu Hause war alles in bester Ordnung. Ein grosses Merci an Grosi und Gotti, die sich während unserem Nordseeurlaub um unser Heim und natürlich um unseren Zoo gekümmert haben.

Fazit: Wir hatten eine tolle Zeit. Auch das Wetter war grösstenteils in Ordnung. An zwei Tagen mussten wir auf indoor Programme ausweichen, die restliche Zeit verbrachten wir überwiegend draussen. Das Fernsehgerät in der Ferienwohnung wurde nie benutzt. Dafür standen die mitgebrachten Spielkonsolen ab und zu im Einsatz.

Apropos: Unsere Jungs, die liebenswerten Chaoten. Meine Therapie: Zits. Genau so ist die Welt. Many thanks to Jerry Scott and Jim Borgman!

Wofür hat die Zeit u.a. nicht ausgereicht?
- Für den Besuch einer Vogelkoje, des Tierparks und des Hünengrabs Denghoog
- Ein Bad in der Sylter Welle
- Ein Strandtag an der Oase und in Wenningstedt
- Sowie für einen Ausflug auf die Nachbarinseln Föhr und Amrum, die Halligen oder Helgoland

Ach ja. Golf spielen könnte man auch (4 Plätze auf 30km Fahrdistanz).

Es gibt also noch viel zu entdecken. Deshalb haben wir uns auch feste vorgenommen, wieder nach Sylt zu kommen. Auf bald!

Freitag, 17. Juli 2009

Wattwurm ahoi

Gestern Abend erlebten wir noch ein Naturschauspiel der besonderen Art: Sonnenuntergang am Weststrand. Um 21:55h verschwand der rote Himmelskörper am Horizont. Viele Schaulustige bevölkerten den Strand um an diesem besinnlichen Moment teilhaben zu können. Eindrücklich und schön.

Unser letzter Tag auf Sylt neigt sich dem Ende zu. Ein kurzer Stopp in Westerland um die letzten Souvenirs einzukaufen und ein Besuch beim Haus von Onkel und Tante in Tinnum um beweisen zu können, dass wir hier waren (Anm. der Redaktion: Wir hoffen, ihr hattet ebenso schöne Ferien wie wir!! Das nächste Mal koordinieren wir die Termine frühzeitig - versprochen).


Der zunächst noch relativ freundliche Himmel unseres letzten Tages auf der schönsten Insel der Welt verdunkelte sich im Verlaufe des Mittags zunehmend. Grund dafür war ein Gewittertief, welches Norddeutschland viel Regen und auch Hagel bescheren sollte. Doch echte Syltgänger lassen sich von paar Regentropfen nicht aus dem Konzept bringen. Wenn schon, denn schon. Ab auf eine zweistündige Wattwanderung bei Hörnum.

Unter der Leitung einer Praktikantin der Schutzstation Wattenmeer lernten wir einiges über salzwasserresistente Pflanzen, kleine aber schnelle Schnecken, die Kläranlagen der Meere (Muscheln jeder Fasson) und natürlich über den Wattwurm. Dabei wehte uns ein kräftiger Wind um die Nase, begleitet von einem netten Regenschauer.
Trotzdem einfach ein Muss für Syltbesucher.

Die letzte Sauna ist ausgeschwitzt und die Koffer bereits zur Hälfte gepackt. Morgen um 10:00h schmeisst Familie Ernst uns raus. Um 19:00h geht’s in Hamburg wieder auf den Autozug. Vierzehn Tage sind leider schnell vorbei. Doch jetzt gönnen wir uns noch einmal einen Gosch zum Ausklang.


Auf Wiedersehen Sylt -
wir kommen wieder!

Donnerstag, 16. Juli 2009

Kliffkante, Dünenknut und Sylter Knacker

Wer jetzt an eine geografische Besonderheit des Eilands, einen eingeborenen Insulaner sowie an einen pensionierten Zugewanderten denkt, ist auf dem Holzweg. So nennt die beste Bäckerei auf Platz ihre Spezialitäten. Und da gibt’s noch einige mehr davon. Diese zu erstehen braucht aber Geduld. 20 (in Worten Zwanzig) Minuten in der Schlange stehen. Diese windet sich durch den schmalen Laden bis auf den Gehsteig vor dem Lokal. Zwei emsige Verkäuferinnen bedienen die hungrige Meute mit Humor und einem Lächeln. Und für Stammkunden gibt’s sogar noch eine schmucke Badetasche als Dankeschön.

Das Wetter liess uns heute keine andere Wahl: Straaaaaaaaaaaaaand!! Bereits um 11:00h eroberten wir einen der letzten Strandkörbe an der Buhne 16, DEM Strand von Kampen. Wir liessen uns die Sonne auf den Pelz brennen und vergnügten uns im 19°C warmen Meer, das uns mit hohen Wellen zu imponieren versuchte.

Ich wage es, eine Theorie anzustellen: An den Stränden von Sansibar und Buhne 16 sind die durchschnittlich tiefsten BMI-Indexe der Insel zu messen. Woran dies liegen mag? Zwar wird man auch an diesen beiden Spots mit seiner tierliebenden Seite konfrontiert. Immer wieder denkt man gestrandete Wale ins Meer ziehen zu müssen. Doch glücklicherweise entpuppt sich das vermeintlich hilflose Wesen immer wieder als meist netten Zeitgenossen, der sich bloss am Flutsaum räkelt.

Noch ein Wort zur Krebspopulation. Vor drei Jahren konnten wir auf der Ostseite der Insel Hunderte von Krebsen beobachten und fangen. Heuer ist die Sichtung dieser schmackhaften Kreaturen viel seltener geworden. Woran das liegen mag? Wahrscheinlich an Gosch…


Heute war wohl unser letzter Tag am Strand. Kachelmann hat ein stürmisches Wochenende mit gravierenden Temperaturstürzen angesagt. Morgen soll es zwar nun eher trocken und warm bleiben. Dennoch werden wir uns dem Strand nur zum Dogwalking nähern. Die Badehose bleibt am letzten Sylttag wohl zu Hause.


Übrigens: Heute habe ich gelesen, wie man einen Einheimischen auf der Uwe Düne (du erinnerst dich, diese ist mit rund 52 Metern die höchste Erhebung der Insel) leicht von den Touristen unterscheiden kann: Er trägt ein Sauerstoffgerät…

Mittwoch, 15. Juli 2009

Bootsmann am Strand

Gestern Abend leisteten wir uns, nicht ganz freiwillig, ein exklusives Nachtessen in der Vogelkoje von Kampen. Nicht ganz freiwillig deshalb, weil wir uns in der Adresse irrten. Wir suchten was ganz anderes und sassen plötzlich in diesem Edelrestaurant. Wir konzentrierten uns darauf, den Schaden in Grenzen zu halten und kamen mit einem blauen Auge (im Gegenwert von zwei Gosch-Abenden) davon. Wie wir vom Nachbartisch erlauschen konnten, wären vor drei Jahren zu dieser Jahreszeit noch alle Tische durch die Prominenz von Kampen in Beschlag genommen worden. Heute hat sich, wohl nicht zu letzt wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise, das Blatt gewendet. Im noblen, wirklich wunderbar hergerichteten Esstempel waren nur wenige Tische besetzt. Fazit: Tolles Ambiente, aber Gosch ist im Essen ebenbürtig – jedenfalls für unseren Mittelstandsgeschmack!

Würde ich meinen Hund auch so nennen? Bootsmann? Ist ja schon irgendwie originell. Aber glücklicherweise besitzen wir eine Hündin und da stellt sich diese Frage ja nicht. Bootsfrau ist ja nicht wirklich eine Alternative. Nun denn. Bootsmann, ein Labrador, folgt dem Herrchen aufs Wort, zumindest auf jedes zehnte – wenn’s denn sein muss. Natürlich ist’s ein Rüde (auf Sylt gibt es nur Rüden). Ein kräftiger. Und hat nur eins im Sinn. Aber das wollen ja alle Männer ähm Rüden. Unser Hundchen ist nicht interessiert. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist sie ja liiert mit Olex (auch ein Labrador), zum andern geht’s unserer Hundedame heute nicht gut. Zu viel Salzwasser sorgte für heftigste Verdauungsprobleme, vorne wie hinten. Ruhe ist deshalb angesagt, Wasser trinken, Kohle-Gudelis und Diät für einen Tag. Apropos Kohle-Gudelis: Unser Doggy scheint nicht der einzige Konsument dieser schwarzen Stopfhilfen zu sein, wenn ich mir die Wegesränder so ansehe…

Auch heute stand also Strandleben auf dem Programm. Wieder am Samoa Beach. Da gefällt es uns. Und heute konnten wir auch die Vorzüge des Strandkorbs voll auskosten. Zuerst als Windschutz, dann als Schattenspender und kurz vor Mittag noch als Regenunterstand. Im Verlauf des Nachmittags verschwanden die Wolken und Sonne pur verwöhnte uns.

Herr Ernst war also in der Kirche erfolgreich. Wir danken es ihm. Und morgen soll es sogar wolkenlos sein, bevor wieder fünf Tage Dauerregen prognostiziert sind. Herr Ernst senior ist sowieso ein Original. Ein Seebär (dreissig Jahre zur See gefahren) dem noch immer der Schalk im Nacken sitzt. Wir begegnen ihm regelmässig und immer ist er für ein Spässchen aufgelegt. Und seine Witze sind nicht von schlechten Eltern.

So. Die Jungs sind schon wieder im Pool und für mich steht nun Sauna an. Und nachher geht’s zu Gosch. Langweilig denkt ihr? Ne, auf keinen Fall. Schliesslich gibt’s solche Fischqualität nur hier oben.